Satellitenschüssel für DSL installieren und optimieren

Um DSL per Satellit empfangen zu können, sind im Wesentlichen zwei Dinge erforderlich: eine fachmännisch installierte Satellitenanlage und ein Satelliten-Modem. Die DSL-SAT-Anbieter bieten in der Regel dem Kunden ein Hardwarepaket aus Modem und Parabolantenne (Schüssel) als Vertragsbestandteil an. Spätestens bei der Installation der Anlage sind dann Feinheiten in der Optimierung zu beachten.

Schritt für Schritt Anleitung

Satellit per DSL installieren

Satellitenschüssel für DSL installieren

Auch wenn der Nutzer kein Fernsehen empfangen möchte, realisieren die meisten DSL-Anbieter in Deutschland Internet über den gleichen Satelliten und die gleiche Frequenz wie die Fernsehsender ihr Programm: Astra 19,2 Grad Ost. Das heißt: An diesem Wert können sich Nutzer bei der Installation orientieren. Es gibt aber Ausnahmen, denn einige DSL-Anbieter nutzen auch zum Beispiel den Satelliten Eutelsat. In diesem Fall weicht die Vorgehensweise entsprechend von den hier gemachten Angaben ab. Um sicher zu gehen, können Interessierte einen Satelliten- oder Fernsehtechniker mit der Installation beauftragen. Die Kosten hierfür sind in der Regel überschaubar.

Satellitenschüssel installieren: So geht's!

Wer dennoch die Satellitenanlage selbst installieren möchte, sollte sich exakt an das Handbuch für sein Gerät halten. Denn schon kleine Abweichungen können zu einem schlechten Empfang sorgen.

Achtung: Alle hier folgenden Erläuterungen sind allgemein und beziehen sich beispielhaft auf den Astra-Satelliten. Da es viele verschiedene Satellitenanlagen/-schüsseln gibt sowie mehrere Satelliten, sind im Zweifelsfall stets die Beschreibungen im Handbuch bzw. die Installationsanleitung zur jeweiligen Schüssel ausschlaggebend!

Bevor das Modem an die Satellitenanlage angeschlossen werden kann, muss diese angebracht und ausgerichtet werden. Dazu sind bestimmte Winkel erforderlich, die je nach Wohnort unterschiedlich sein können. Allgemein gilt: Schüsseln zum Astra-Satelliten werden nach Süden ausgerichtet und haben einen Neigungswinkel (der Schüssel/des Spiegels) von 30 Grad. Der Azimutwinkel (Drehung zur Seite) ist vom Standort abhängig.

Tipp: Eine größere Schüssel bedeutet in der Regel - auch bei DSL per Satellit - eine bessere Empfangsqualität! Daher gilt: Wer in einer schwierigen Lage mit Bäumen und hohen Gebäuden in Satellitenrichtung wohnt, sollte eine möglichst große Schüssel nutzen.

Anbringen der Satellitenschüssel

Zunächst wird die Satellitenanlage samt Halterung zusammengebaut. Je nach Schüssel sind verschiedene Arbeitsschritte erforderlich. In der Regel ist diese Abfolge korrekt:

  • Geeignete Stelle auf dem Dach oder an einer Wand finden (Achtung: Vermieter müssen grundsätzlich zustimmen!), um eine Ausrichtung nach Süden zu ermöglichen. Gewicht der Aufhängung beachten, um keine baulichen Schäden zu verursachen.
  • Anlage gemäße Anleitung vormontieren bzw. zusammenbauen. Dabei ist insbesondere auf bestimmte Angaben zu Winkeln usw. wie Azimut und Neigung sowie den Elevationswert zu achten.
  • Halterung bzw. Anlage zusammenbauen und so befestigen, dass später noch Spiel zum Ausrichten für die Anlage an der Befestigung ist. Schüssel an die Halterung ebenfalls nicht zu fest anschrauben, um ein Nachjustieren zu ermöglichen.
  • Antennenmast (Halterung oder echter Mast) und Anlage müssen "ins Lot" gebracht werden. Die Anlage muss also senkrecht zum Boden befestigt sein oder in der Halterung entsprechend zu korrigieren sein. Dazu ist der Elevationswert wichtig. Ggf. hilft eine Wasserwaage.
  • Je nach Anlage wird spätestens jetzt der Ausleger mit dem Sendeempfänger an der Schüssel befestigt. Auch hier sind ggf. Winkel zu beachten.
  • Die Gesamte Anlage wird nun mit dem korrekten Azimutwert ausgerichtet. Ein Kompass erleichtert die Arbeit, indem damit der korrekte Winkel (zum Beispiel 19,2 Grad Ost) bestimmt wird.
  • Der korrekte lokale Neigungswinkel der Schüssel zum Satelliten wird eingestellt.
  • Nun wird das Antennenkabel von der Hauswand (ggf. auf nässeundurchdringliches Loch in der Wand achten) durch die Anlage und den Ausleger zum Empfänger gezogen.
  • Achtung: Wer das Kabel anschließt, muss auf eine ausreichende Erdung durch ein Erdungskabel achten. Sonst besteht Lebensgefahr und Zerstörungsgefahr bei Blitzeinschlägen. Mehr dazu ist in der Montageanleitung zu finden. In der Regel wird das Erdungskabel am Empfänger befestigt und nach unten bis in den Erdboden geleitet. Weitere Infos folgen unten.
  • Nun wird das Satellitenkabel mit dem speziellen Satelliten-DSL-Modem verbunden. Per WLAN-Router oder Ethernetkabel wird dieses an einen Computer angeschlossen. Die mitgelieferte Software ermöglicht nun ein Aufrufen des Modems per Browser. Auf der so geöffneten Satelliten-Startseite sind die die lokalen Kennziffern und Winkel für den Standort einzugeben. Nun richtet die Software eine Verbindung zum Satelliten ein. Allerdings ist das Signal zu diesem Zeitpunkt selten exakt genug.
  • Es folgt das erforderliche Optimieren und Nachjustieren. Je nach Anlage und Software ist dies mithilfe eines Handgeräts (Sat-Finder) oder/und per Software möglich. Auch Apps erleichtern die genaue Ausrichtung. Grundsätzlich gilt: Der Neigungswinkel sollte unverändert bleiben. Allerdings werden Azimut und ggf. der Elevationswert aufeinander abgestimmt. Dazu wird erst durch langsames horizontales Drehen der kompletten Anlage der Azimut so lange geändert, bis der Signalton durchgehend ist. Nun wird das Lot, der Elevationswert, auf gleiche Weise korrigiert. Am Ende wird bei Bedarf noch einmal der Azimut durch minimales Drehen nachjustiert. Wichtig: Der Signalton (am Tool oder am Computer) sollte durchgehend und so hoch wie möglich sein. Dann ist der Empfang am besten.
  • Nicht vergessen: Am Ende wird die gesamte Anlage sowie alle entsprechenden Teile noch einmal kräftig festgezogen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Winkel sich nicht verstellen.

Installationanleitung als Video

Der Anbieter Orbitcom zeigt die Installation der eigenen Hardware für Internet per Satellit über Astra, dieses als Beispiel für eine grundsätzliche Installation.

Schnee oder Sturm und Regen

Schüssel nach Unwetter nachjustieren

Obwohl die Schüssel nun korrekt ausgerichtet und fest installiert ist, kann es später zu ärgerlichen Empfangsstörungen kommen. Speziell bei Internet über Satellit ist ein sauber ausgerichteter Antennenspiegel jedoch unabdingbar, um die maximale Bandbreite zu erzielen. Denn schon kleine Störungen können die maximale Geschwindigkeit deutlich reduzieren. Daher noch einmal der Rat: Auch ein größerer Spiegel kann die Empfangsstärker deutlich verbessern.

Wenn es viel Schnee oder Sturm und Regen gab, kann die Antenne, speziell auch der Empfänger im Spiegel etwas an Halt verlieren und sich um Millimeter verstellen. Empfangsprobleme sind die Folge. In diesen Fällen ist die Technik etwas zu lockern und noch einmal nachzujustieren.

Gewitter: Gefahr für Sat-Anlage

Blitzeinschlag und Erdung bei Satellitenanlagen für Internetanschlüsse

Satellitenschüsseln und Empfangsanlagen gelten unter dem Dach oder an der Hauswand als wenig anfällig für Blitzeinschläge. Anders ist dies bei Exemplaren, die auf dem Dach installiert werden. Hier sollte die Anlage unbedingt in einen bestehenden Blitzschutz integriert werden oder alternativ durch einen Erdungsleiter gesichert werden. In der Regel ist ein Kupferkabel (mind. 1,6 cm) oder alternativ ein Aluminium- (mind. 2,5 cm) oder Stahlkabel (mind. 5 cm) geeignet. Dieses Kabel wird über den Erdungsschacht am Haus möglichst direkt und senkrecht in den Boden geführt. Viele Gebäude verfügen über bestehende Kabel bzw. Schächte, sodass die Erdungsleiter dort nur hingeführt werden müssen.